Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft

Peter Ebel als Beisitzer wiedergewählt


Gegen Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen: Auf der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus in der Werner-von-Siemens-Schule war die Berufsorientierung junger Menschen das Hauptthema. "Handwerk hat immer noch goldenen Boden." Der frisch im Amt bestätigte Kreishandwerksmeister Siegfried Huhle nannte als eines der wichtigsten Ziele, "unserer Jugend zu zeigen, wie schön unsere Handwerksberufe sind".

Studium nicht als alleiniges Ziel

Außerdem müsse man den Übergang von Schule in den Beruf so gestalten, dass ein Studium nicht mehr das alleinige Ziel sei. Bürgermeister Arno Goßmann sieht in der schieren Anzahl der Möglichkeiten ein "Riesenproblem". "Es gibt immer mehr Berufe." Verschiedene Angebote und Förderprogramme der Stadt sollen den Jugendlichen die Orientierung erleichtern. Er nannte unter anderem die Schulsozialarbeit, den "Tag der Kfz-Berufe", das "Jobnavi" und das Projekt "Du bist BERUFen". Es gebe einen Fachkräftemangel, befand Goßmann, aber an Aufträgen mangele es nicht.

Was Bernhard Mundschenk, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, bestätigte: "Dem Handwerk geht es gut, so gute Konjunkturumfragen hatten wir noch nie." Damit das so bleibe, müssten junge Menschen Handwerksberufe ergreifen. Er plädierte dafür, mit der Berufsorientierung so früh wie möglich anzusetzen, am besten im Kindergartenalter. Außerdem müsste den Schulabgängern vermittelt werden, dass sie auch nach der Lehre noch studieren könnten. Als Meister - und unter bestimmten Voraussetzungen neuerdings auch als Geselle - sogar ohne Abitur.

Allerdings wollten heute 50 Prozent eines Jahrgangs Abitur machen, stellte Bärbel Stein fest. Die Leiterin der Werner-von-Siemens-Schule gab den Handwerkern den Rat, mit den Schülern zu reden. "Die haben nämlich ganz komische Vorstellungen vom Handwerk, etwa dass sie sich den Buckel krumm schaffen müssten." Zur Vorbereitung auf das Berufsleben gibt es an der Siemensschule ein fächerübergreifendes Konzept. Auf die jeweilige Altersstufe angepasste Maßnahmen zielten in allen Fächern auf die Ausbildungsreife hin. Elke Thoms, die Beauftragte für Berufsorientierung der Schule, skizzierte das Konzept: Es gehe in der fünften Klasse mit Werken und Handarbeit los und werde mit dem Erwerb von sozialen Kompetenzen in Klasse sieben fortgesetzt. Ab der achten Klasse stünden Betriebspraktika, Betriebsbesichtigungen und Bewerbungstrainings auf dem Plan, und in der zehnten Klasse sollte die Berufsfindung eigentlich abgeschlossen sein. Das sei zumindest die Hoffnung, sagte Thoms.

 

Neuer vorstand

 

(v.l.n.r) Peter Ebel, Berndhard Mundschenk (Handwerkskammer Wiesbaden), Volker Schrörs, Mirjam Abraham, Holger Balz, Ralf Lenz, Ruth Becht, Siegfried Huhle, Michael Schreiner, Hans-Jürgen Schröder, Arno Goßmann (Bürgermeister Wiesbaden), Klaus Besier, Manfred Feil, Brigitta Black, Robert Haase, Rolf Steeg
Auf dem Bild fehlt: Thomas Trapp

Quelle: Martina Meisl, Wiesbadener Kurier / Bild: Kreishandwerkerschaft

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Veröffentlichung

Mi, 16. November 2016

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